Tagebuch

Donnerstag, 20. September 2007

Wochenendausflug Versailles I: La domaine de Marie-Antoinette

Am Samstag waren wir mit Diana, einer Rumänin aus meinem Kurs, in Versailles, dem Schloss des Sonnenkönigs Louis XIV. Wir haben uns sowohl das Hauptschloss, als auch das Grand und Petit Trianon, als auch den Bereich von Marie-Antoinette angeschaut. Da am letzten Wochenende die Jours de Patrimoine" in Frankreich gefeiert worden sind, war der Besuch der "Domaine de Marie-Antoinette" inklusive der angenehmen akkustischen Untermalung durch barocke Musik gratis. Wer den Film "Marie-Antoinette" von Sofia Coppola noch nicht geschaut hat, dem sei dieser sehr kontrovers diskutierte Film mit Kirsten Dunst in der Hauptrolle sehr ans Herz gelegt, um das Leben am Hof und das Leben der "Autrichienne"(sie wurde durch die Franzosen herablassend die "Österreicherin" genannt und blieb somit ihr ganzes Leben eine Außenseiterin), wenn auch etwas poppig dargestellt, etwas besser zu verstehen. Aaron und ich haben den Film hier zufällig im französischen Fernsehen eine Woche vor unserem Besuch in Versailles angeschaut, was einige Bereiche des Schlosses für uns mit Leben gefüllt hat.
Grand-Trianon
(Das Grand Trianon im Bereich der Königin Marie-Antoinette)

Marie-Antoinette, als Kind an den französischen Königshof verheiratet, wird durch den Hofstaat wie eine Außenseiterin behandelt und nachdem ihr Mann, Louis XVI, weder an ihr interessiert ist, noch seinen ehelichen Pflicht nachzukommen versucht, wird sie auch noch für steril, also unbrauchbar gehalten, für ihre Aufgabe, Thronfolger zu gebären. Sie ertränkt ihren Frust, ihre Verletzung, ihre Einsamkeit und Langeweile in grenzenlosem Luxus: Schuhe, Kleider, Feste, Bälle, Luxusfrisuren(-perücken), unbezahlbare Völlerei und einen eigenen Garten läßt sie bauen und verschuldet so fast den ganzen französischen Staat.
Irgendwann setzte sie sich in den Kopf "einfacher" leben zu wollen. Wer sich jemals mit der Zeit der französischen Revolution (Louis XVI und Marie-Antoinette wurden geköpft) beschäftigt hat oder vielleicht sogar "Les Misérables" von Vistor Hugo gelesen hat, wird bei folgenden Bildern sicherlich verstehen, dass diese Frau niemals eine realistische Idee vom Leben des einfachen Volkes gehabt haben kann. Auch wenn es dort sehr schön war, erinnerte es uns doch irgendwie etwas an Walt Disney...
Domaine-1
Dieses kleine Dorf, namens "La Ferme", ließ sich die Königin bauen mit rechteckigen Gemüse- und Obstbeeten. Zu ihrer Zeit sprangen hier auch Ziegen, Schafe, Katzen und Hunde umher.
Domaine-2
Dafür wären die "einfachen" Leute sicherlich sehr dankbar gewesen...wenn sie zu 20 darin hätten leben dürfen. Marie-Antoinette vergnügnete sich hier immer mal wieder den Tag über mit ihren Zofen und ihren Freundinnen.
Schwer zu glauben, dass sie in den drei Wochen Gefangenschaft in der Conciergerie (Vorzimmer der Guillotine) vor ihrer Exekution noch zur Vernunft gekommen sein soll.
Liebe Grüße aus dem Barock, Miriam

Der Louvre

Endlich habe ich mal wieder Zeit gefunden, ein paar Sätze über meine Aktivitäten hier in Paris niederzuschreiben. Wir waren letzte Woche Freitag im Louvre. Für Leute unter 26 Jahren ist sein Besuch freitag abends ab 18 Uhr gratis, was wir natürlich ausgenutzt haben. Aaron mußte leider 6 Euro zahlen...was aber immer noch eine Reduktion ist und sich in diesem Fall wirklich lohnt. Wie auch in Giverny habe ich dort ca. 150 Fotos gemacht. Nicht nur die Skulpturen und Gemälde haben mich fasziniert, sondern auch die Architektur dieses einmaligen Gebäudes.
Louvre-sculptures
Obwohl seine Baugeschichte bis ins Mittelalter zurückgeht, hat auch hier Louis XIV, der Sonnenkönig, mit einer Erweiterung seinen Stempel aufgedrückt. Der Grundbau wurde 1190 von König Philippe-Auguste als Schutzbau errichtet, verlor aber unter François I seinen wehrhaften Charakter und erhielt seine Renaissance-Fassade.
Auch Napoléon verewigte sich hier durch den Cour Napoléon und den Arc de Triomphe du Carroussel (Miniausgabe unseres Brandenburger Tors) zur Feier seiner Siege. Die letzte Veränderung ließ François Mitterand mit den modernen Pyramiden vornehmen, die sich seltsamerweise irgendwi sehr harmonisch in das Gesamtbild einreihen.
Louvre-pyramides
In den weitläufigen Palastanlagen befindet sich heutzutage eine der wichtigsten Kunstsammlungen international. Das bekannteste und sicherlich frequentierteste Kunstwerk ist natürlich die "Mona Lisa" oder für die Franzosen "La Joconde". Für mich war ihr Besuch der enttäuschenste Part unseres Besuchs, da dieses Kunstwerk zwar schön ist, aber meiner Meinung nach die anderen an Großartigkeit nicht übertrifft und man außerdem nicht näher als 10 Meter an sie herantreten darf und sie somit nicht wirklich betrachten kann, ohne Teleobjektiv.
Wir haben außer der beeindruckenden Skulpturensammlung auch den Bereich der orientalischen Kunst und den Bereich der italienischen, deutschen und niederländischen Kunst besucht. Leider war es zu dieser Uhrzeit nicht mehr Möglichkeit, mir den Wunsch zu erfüllen, mir die Werke von Vermeer und Caravaggio anzuschauen. Aber trotzdem ist man die gesamte Zeit nur von einem Meisterwerk zum nächsten getaumelt, wie zum Beispiel "Das Floß der Medusa" oder der "Nike von Samothrake":
Nike-von-Samothrake
Was mich aber am meisten umgehauen hat, war der Fakt, dass man nicht einfach "nur" eine wunderschöne Ausstellung besucht hat, sondern sich auch die ganze Zeit die Augen nach der prunkvollen Architektur und dem Ausblick aus dem Palast in die Tuilerien (Gärten des Königspalasts) herausgeschaut hat.
Decke-Louvre
Ich hoffe, es geht euch allen gut! Ich freu mich darauf, euch alle bald wiederzusehen, Miriam

Montag, 10. September 2007

Oui, je parle le rugby!

Hallo zusammen!
Wir haben über's Wochenende viel unternommen, aber ich habe leider nur weng Zeit, mich um mein Blog zu kümmern. Heute habe ich meinem Kurs auch wieder tonnenweise Hausaufgaben bekommen: Texte neu schreiben, die sie mir korrigiert zurück gegeben hat, Zusammenfassungen schreiben, Analyse schreiben, mich auf einen neuen Text von Camus vorbereiten (zum Glück erst für Mittwoch) und Grammatikrevision...~hechel~ Das kann so einem kleinen Mops schonmal viel werden.
Aber ich habe mir zumindest vorgenommen, euch so viel wie möglich von meinen Ausflügen zusammenzutragen. Heute steht die aktuelle Primärleidenschaft der Franzosen auf dem Plan: Rugby!
Auch mich hat das Fieber gepackt und ich suche zur Zeit noch ein Trikot der Iren, das ich auf den Public-Views tragen kann=)
Unten zu sehen der Public-View auf dem Platz vor dem Pariser Rathaus. Eine tolle Leinwand und davor einige Quadratmeter gemütlicher Rollrasen in der Sonne:
Public-view-place-hotel-de-ville
Ich habe mir sogar den "Nouveau Observateur" gekauft, der sich in seiner aktuellen Ausgabe mit der Geschichte, den Regeln, der aktuellen Weltmeisterschaft, den Spielern und vielem anderen beschäftigt. Sehr spannend! Sogar Aaron gefällt dieser etwas blutrünstige, aber spannende und hoch komplizierte Sport. Die ganze Stadt steht Kopf und ist geschmückt:
Irish-Pub-Rugby
Nicht nur auf den Public-Views und in den Irish Pubs der Stadt, sondern auch in fast jeden zweiten Bistrot und jeder Brasserie kann man auf mehr oder weniger großen Fernsehern Zeuge der internationalen Matches werden. Die Champs-Elysées sind geschmückt mit den Bannern der Werbeträger, die Zeitungen stehen voll mit Spielkommentaren und alle(s) sind (ist) geschmückt mit Fahnen, Bannern, T-Shirts und Nationalfarben.
Wir waren am Freitag am Trocadéro auf dem Public-View, direkt vor dem Eiffelturm, in einem großen Zelt mit Hundertschaften französischer Fans und haben mit der "XV" (Spitzname der französischen Mannschaft) mitgefiebert und gelitten.
Public-view-trocadero
Die französische Mannschaft hat sich von den Argentiniern im wahrsten Sinne des Wortes überrollen lassen und konnte nur noch knapp das Ergebnis am Schluss aufholen, um einen nicht ganz so verheerenden Verlust im Auftaktspiel der Weltmeisterschaft wegtragen zu müssen. Trotz des verspäteten Einsatzes der Geheimwaffe Sébastien Chabal (googlen, dann versteht ihr, was ich meine) war es der Equipe francaise nicht möglich, das Unglück abzuwenden, was sich vorwiegend aus äußerst unglücklichen Fehlpässen zusammensetzte, die die Argentinier selbstbewußt in Tempogegenstöße und damit Punkte verwandelten. Aber die Franzosen bleiben, auch den argentinischen Fans gegenüber, freundliche und großzügige Gastgeber und haben auch das Wahrzeichen Paris' für den Coup du monde verwandelt.

A bientôt!

Freitag, 7. September 2007

Schon wieder eine Woche um...

...Wie schnel das so gehen kann. Ich hatte kaum Zeit und habe diese dann gewinnbringend in Mahlzeiten und Schlaf angelegt. Aaron ist angekommen und wir versuchen, trotz des durchwachsenen Wetters, jeden Tag eine Kleinigkeit hier zu unternehmen, müssen uns aber auf ein paar Stunden beschränken, weil wir beide viel Hausaufgaben zu machen. Ich habe ja gewechselt und der Niveauunterschied zwischen B2.3 und C1.1 ist wirklich immens. Wir haben mit Camus angefangen, schreiben Diktate von Victor Hugo, Camus und literaturanalytische Texte. Außerdem müssen wir ein- bis zweimal pro Unterrichtseinheit in 15 Minuten einen freien Text schreiben. Das ist alles ziemlich anstrengend...Macht aber Spaß.
Gestern haben wir uns mit ein paar Leuten aus meinem Kurs den Film "Les Meduses" (Zu deutsch: Die Medusen??) angeschaut. Wenn ihr euch den anschauen könnt in Deutschland, möchte ich ihn euch ans Herz legen. Es ist eine deutsch-israelische Koproduktion, bizarr und surrealistisch, aber schön, interessant und stimmig.
Wir werden jetzt aufbrechen zum Vorplatz des Rathauses, um uns das Auftaktspiel der Rugbyweltmeisterschaft anzuschauen. Die findet nämlich in Frankreich statt und alle spielen verrückt. Heute spielen die FRanzosen gegen die Argentinier. Deshalb wird die Stimmung vermutlich wahnsinnig sein! Drückt uns die Daumen, dass wir einen Platz kriegen!
Bis bald, Miriam

Donnerstag, 30. August 2007

Dunkle Schokolade und goldene Sonne

Die Sonne strahlt (jetzt gerade nicht mehr ;-)) und es geht mir gut. Heute hab ich endlich wieder Internet! Juchu! Vorgestern war es schon sehr instabil und gestern ging es gar nicht mehr. Jetzt kann ich euch wieder mit meinem Tagebuch erfreuen.
Heute war mein letzter Tag in meinem Kulturkurs und morgen der letzte Tag in meinem Intensivkurs, weil Anfang jeden Monats gewechselt, vor allem vom August in den September, da dann die Ferien in Frankreich aufhören. Heute waren wir mit meinem Kulturkurs in "La Coupole" (Die Kuppel), einer fast 100jährigen Brasserie, in der Picasso, Chagall, Edith Piaf, Yves Montand, Jean Paul Sartre, Jacques Prevert, Josephine Baker und viele andere Persönlichkeiten aus und ein gegangen sind.
La-Coupole
Der Besitzer, der uns eine Führung durch das Restaurant und die Küche (!) gegeben hat, sagt, dass auch heute noch Künstler aus ganz Paris dort dinieren. Diese Brasserie im alten Artdecostil der 10er / 20er Jahre liegt am Boulevard Montparnasse, an dessen einem Ende der von den Parisern gehasste Tour Montparnasse (superhässliches Hochhaus) mit 59 Etagen steht. Das Viertel Montparnasse, in dem auch die Alliance francaise ansässig ist, ist eines der bekanntesten Pariser Stadtviertel auf der ganzen Welt, da dort Dutzende Künstler wie die Bienen durch die Gegend geschwärmt sind, weswegen man die Gegend um "La Coupole" und die anderen alten Brasserien dort den "Bienenstock" nennt. Der Grund, weswegen in den 10er/20er/30er die Künstler so stark die Bistrots und Brasserien frequentiert haben, ist einfach: Die Ateliers waren meistens nicht beheizt und hatten kein Licht, was zur Abendstunde und im Winter etwas schwierig werden konnte.
Josephine Baker, die berühmte und schöne amerikanische Tänzerin, die für ihren sexy Bananenröckchentanz Weltruhm erlangte, hat "La Coupole" sogar mit ihrem Geparden "Chiquita" besucht und Dali angeblich mit seinen Ozeloten. Der Besuch war echt klasse.
Hier auch ein Foto aus der Küche...leider ohne die Gerüche...yummie!
Cuisine-La-Coupole
Udn was gibt's sonst? Wie gesagt, ab nächster Woche sind die Ferien in Frankreich zu Ende. Das hat Vor- und Nachteile: Alle Geschäfte haben wieder auf und es sind weniger Touris in der Stadt, aber die Metro, die Busse und der Transilien sind wieder total überfüllt.
Außerdem haben wir die Ergebnisse des Tests bekommen und ich habe überall sehr gute Noten, im Leseverständnis sogar die Höchstnote! Deshalb darf ich mit den Leuten aus meinem Kurs ab Anfang nächster Woche in die Niveaustufe C1 wechseln!~strahl~ C2 entspricht den Französichkenntnissen eines Muttersprachlers und ist die höchste Nieveaustufe. Ich bin wirklich stolz, was ich in einem Monat hier erreicht hab...genau genommen, kann ich es noch kaum glauben.
Morgen werden wir alle erstmal in der Pause in ein Schokoladengeschäft gehen und unserer Lehrerin Jacqueline dort ein kleines Geschenk kaufen, weil sie sich so engagiert hat für uns und uns so viel begebracht hat, da wir ab Montag eine neue Lehrerin haben werden. Aber wir haben schon heute gesagt, dass wir einen Sitzstreik vor dem Lehrerzimmer veranstalten, wenn sie sich nicht regelmäßig mit uns zu einem Kaffee oder Ähnlichem verabredet=)
Bis bald!

Dienstag, 28. August 2007

Die Entspannung beginnt...

..tatsächlich heute. Ich habe die letzten Wochen häufig unter Stress und Heimweh gelitten, aber diese Woche scheint tatsächlich der Beginn der absoluten Entspannung zu sein. Ich sogar so entspannt, dass ich es geschafft hab, heute morgen tatsächlich eine Stunde zu spät zum Unerricht zu kommen. Das ist ja noch nicht Großes, werdet ihr sagen. Aber das Interessante war eigentlich, dass ich es erst gemerkt hab, als ich in den Raum eingetreten bin und meine Leute schon mitten im Unterricht waren. Crazy! Das nenn ich mal Entspannung.
Der Kurs war wieder supercool und im Anschluss bin ich mal eben für eine halbe Stunde in die Bibiothek gegangen, um mir ein paar Sachen aus einem Buch rauszuschreiben, das sehr interessante Infos über die Königsgeschlechter und die Königsfolge gibt.
Danach hatte ich die vorletzte Stunde in meinem Kulturkurs. Bic hat einen Besuch im Jardin des Plantes (Pflanzengarten) organisiert mit einer Gärtner, den er privat kennt. Der hat uns nicht nur durch die vielfältige Pflanzenwelt des Gartens selber geführt, sondern uns auch durch Gewächshäuser und ein Gärtchen geführt, die der Öffentlichkeit eigentlich gar nicht zugänglich sind. Dort haben wir auch von den Früchten und dem Gemüse kosten dürfen, das dort gezogen worden ist. Das war wirklich toll!
Danach sind wir noch zu sechst in ein arabisches Café gegangen und haben dort Minztee getrunken und arabische Desserts genascht.
Es war ein sehr feiner Tag und ich freue mich schon sehr auf Aaron, der am Sonntag kommt.
Liebe Grüße, Miriam

Montag, 27. August 2007

Anbruch einer neuen Woche

Ich kann es kaum glauben! Heute ist tatsächlich schon meine vierte Woche hier in Paris. Wahnsinn! Und ich hab noch lang nicht alles das gemacht, was ich machen wollte :-o ch werde mir morgen/übermorgen erstmal ein "Pariscope" kaufen und dann alles planen. "Pariscope" ist ein kleines Heftchen für 40 Cents, dass man hier bei den Zeitungsständen käuflich erwerben kann, in dem sämtliche kulturellen Ereignisse stehen: Ausstellungen, Kinofilme, Konzerte, Festivals, Tanzmöglichkeiten etc. etc. Sehr praktisch bei einer so großen Stadt wie Paris, da man hier sehr leicht den Überblick verliert. Außerdem bietet die Alliance selbst Kinofilme in ihrem Gebäude für kleines Geld an...Tausend Möglichkeiten, sich zu amüsieren. Nicht zu vergessen, ein entspannter Tag im Jardin du Luxembourg, dem Bois de Vincennes, dem Bois de Boulogne, Parc Monceau oder ähnlichen Parkanlagen, jetzt da das Wetter auch endlich wieder mitspielt.
Heute habe ich mir außerdem Bücher gekauft. Jippie! Ich habe ein Exemplar von Emile Zola's "J'accuse" (mit weiteren Artikeln und Briefen, soeie Hintergrundinfos zur Dreyfuss-Affäre) für nur 2(!!) Euro erstanden und das Buch "Les Bienveillantes", das hier in FRankreich den prestigeträchtigsten Literaturpreis, nämlich den Prix Goncourt, gewonnen hat. Ich bin schon ganz gespannt auf den dicken Wälzer über die Greuel des Zweiten Weltkriegs. Ich habe, muss ich zu meiner Schande zugeben, auch mit den gesammelten Werken "A la recherche du temps perdu" von Marcel Proust geliebäugelt, aber da werde ich auf jeden Fall noch ein paar Nächte drüber schlafen..., denn ich könnte ja noch Sartre, Zola, Balzac, Molière, Yourcenar, Camus, Beauvoir, Baudelaire, Rimbaud, Hugo, Voltaire, Racine oder Rousseau lesen. Aber bevor ich das alles entscheide, kann ich ja noch gemütlich meinen "Malade imaginaire" (Der eingebildete Kranke von Moliere) zuende lesen.
Aber jetzt werde ich mich erstmal an meine Hausaufgaben machen. Die sind seit meinem Kurswechsel zwar sehr viel interessanter, aber heute ziemlich schwer. Und heute abend hat Jonathan eingeladen, dass wir uns nochmal in einer kleinen Gruppe treffen, um ihn zu verabschieden, da er morgen abreist.
Und euch verlasse ich dann nochmal mit ein paar Bildern aus Giverny.
Jardin-Monet3
Nympheas1

Samstag, 25. August 2007

Giverny - Der Garten von Monet

Hallo ihr Lieben,
nach fast einer Woche blogtechnischer Abstinenz (naja, ansonsten auch ;-)) bin ich wieder da mit ein paar Eindrücken aus dem Garten des Impressionisten Monet in Giverny. Ich bin heute mit Jonathan, einem Engländer aus Liverpool, den ich in meinem ersten Kurs kennengelernt habe, nach Giverny gefahren, um den Garten von Monet zu besuchen, in dem er seine bekannten "Nympheas" und die "Séries" gemalt hat. Ich habe dort ungefähr 150 Fotos geschossen und so wie ich meine geliebte Andrea kenne, hätte sie vielleicht das 10fache geschossen =) Wir hatten seit fast 3 Wochen endlich wieder schönes Wetter und zur Abwechslung keinen Regentropfen gesehen. Ich habe vier Fotos ausgesucht. Ich werde versuchen mit Aaron vielleicht einmal in der Woche zu fahren, da der Garten mit Touris vollgestopft war und der Wassergarten vollkommen unfotografierbar war.
Jardin-Monet
Das nächste Bild ist das einzige, das hinreichend zu gebrauchen ist aus dem Wassergarten, aber auch da haben sich einige Touris hineinverirrt.
Nympheas
Ich habe auch Dutzende Blüten mit und ohne Bienen und Hummeln fotografiert. Es war beeindruckend, wie viele unterschiedliche schöne Blumen dort geblüht haben.
Jardin-Monet1
Jonathan hat mich schon angefangen auszulachen, weil ich ständig Portraits von den Bienchen und Hummeln bei der Arbeit gemacht hab, obwohl er auch etwas einfersüchtig war, weil er das mit seinem Apparat nicht hinbekommen hat ;-)
Jardin-Monet2
Es war sehr schön dort und ich kann sehr gut verstehen, dass Monet dort seine Wahlheimat gesetzt hat. Die Luft war schön vollkommen anders als in Paris und die Ruhe dieses ländlichen Dorfes, das von einer Reihe Hügeln umgeben ist, war wirklich angenehm nach drei Wochen Paris...Aber ich werde mich nicht beschweren in einer so wundervollen Stadt für zwei Monate wohnen zu können=)
Bis bald, Miriam

Montag, 20. August 2007

Das Wochenende

Das Wochenende war sehr ereignisreich. Wir sind die ganze Zeit durch die Gegend gelaufen und ich habe versucht, Thorsten alles zu zeigen, was man in Paris unbedingt gesehen haben muss. Am Freitag haben wir erstmal mit dem Eiffelturm und der Umgebung angefangen.

Der sieht, finde ich, am besten bei Nacht aus, wenn er angestrahlt wird. Ich hab keine Ahnung, wie lange wir uns die Augen aus dem Kopf gestarrt haben. Und er sieht wirklich aus jeder Perspektive toll aus...


Das letzte Bild mag ich am Liebsten. Ich stelle mich wahnsinnig gerne unter den Eiffelturm und schaue über mich! Es stehen zwar noch Hunderte mehr dort, aber bei dem Anblick vergisst man alle Touris und Nippeshändler.
Das nächste Bild ist mein absolutes Juwel. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass es mit einer einfachen Digicam aufgenommen worden ist und nicht verändert worden ist. Ich liebe es und es fängt - wie ich glaube - am besten die Atmosphäre dort ein.

Die nächsten Tage werde ich euch noch ein bißchen von unserem Besuch auf Montmarte und im Jardin du Luxembourg posten.
Heute habe ich den Kurs gewechselt von Niveau B2.1 zu B2.3. Damit habe ich nicht nur einen übersprungen (sehr stolz), sondern könnte vielleicht sogar noch auf C1 kommen (C2 ist das höchste). Das wär total klasse! Bin schon sehr gespannt auf morgen!

Donnerstag, 16. August 2007

Künstlerfreundschaften und königliche Intrigen

Heute abend bin ich mal wieder richtig müde! Bei meinem Hauptkurs heute morgen haben wir zuerst 2 Stunden intensiv an den Bedingungssätzen (also, mit "wenn....") und sind danach mit einem Fragenkatalog in der nahane Umgebung der Alliance herumgelaufen und fleißig nach den Antworten und der kulturellen Geschichte von Paris gesucht. Danach bin ich schnell wieder zurück zur Alliance und habe mich in meinen Zusatzkurs gesetzt. Dort hat Bic uns erstmal ziiiiemlich lange etwas über die Gründungsgeschichte von Paris und den Einfluss der Medici erzählt und als ich bereits fast eingeschlummert war, sind wir dann wieder losgezogen. Leider hat es dann immer wieder angefangen zu regnen, aber wir haben uns trotzdem sehr tapfer einen Teil des Marais angeschaut. Marais heißt auf deutsch soviel wie "Sumpf" und liegt am nördlichen Seineufer. Wie der Name schon sagt, war dies früher eine Sumpflandschaft, die dann durch einige Mitglieder des Templerordens trocken gelegt worden ist. Bei seiner Gründung lag dieser Stadtteil am Rand dieser lärmigen Stadt, heute in ihrem Herzen. Dieser Stadtteil ist weitgehend von der Haussmannschen Innovationswut verschont geblieben und es sind dort viele Hôtels, die Stadtpalais des Adels erhalten geblieben. Haussmann hat seiner Zeit im Rahmen der Napoleonischen Ära große Perspektiven schaffen und hat fast alle der großen und prachtvollen Boulevards geschaffen, unter anderem die Champs Elysées. Außerdem liegt in diesem Bereich die Place des Vosges, der ehemalige Königspalast, der einen kleinen Platz umrahmt. Weiterhin haben sich hier vor einigen Jahrzehnten die europäischen Juden angesiedelt, was man immer noch an den vielen Orthodoxen und den jüdischen Bäckereien und Supermärkten sieht. Ich verspreche euch viele schöne Fotos, wenn ich nochmal dort hingehe, aber heute war das Wetter zu schlecht. Außerdem sind im August die meisten Geschäfte hier geschlossen und ich finde es schöner, Fotos zu haben, wenn überall Leben ist und ich bin so gerne in diesem Viertel, dass ich sicher noch häufig da sein werde.
Nächste Woche machen wir am Dienstag noch einen weiteren Besuch ins Marais zum Museum für Pariser Stadtgeschichte und am Donnerstag werden wir den Rest des Viertels besuchen und außerdem noch eine Käseprobe in einem Feinkostladen machen. A propos Feinkost, wir haben heute Schokolade aus Kakao probiert, der aus Sao Domaine kommt. Das ist eine winzige, vulkanische Insel mit besonders nährstoffreichen Boden und das Tolle ist, dass wir in unserem Kurs tatsächlich eine Frau, namens Paula haben, die von dort kommt=)
Wie gesagt, die Profs hier geben sich sehr viel Mühe für ihre Studenten.
Heute hat mir Schene (die Israeli, ich kann den Namen nicht buchstabieren) mir ein paar Secondhandläden gezeigt, wo man supergünstig CD's, Bücher, DVD's und Ähnliches bekomm. Solche Ratschläge sind in dieser teuren Stadt echt Gold wert.
Wir haben heute auch ein Gruppenfoto gemacht und ich bekomme es bald zugeschickt. Das poste ich euch auch noch, versprochen=)
Bis bald, Miriam

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herr-schmidt - 13. Okt, 09:17
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kleiner.mops - 12. Okt, 11:13
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Die Teetrinkerin - 25. Sep, 08:53
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Mit jedem Deiner Beiträge, wächst meine Lust das Land...
herr-schmidt - 24. Sep, 22:09
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kleiner.mops - 20. Sep, 23:54
Der Louvre
Endlich habe ich mal wieder Zeit gefunden, ein paar...
kleiner.mops - 20. Sep, 23:29
Oui, je parle le rugby!
Hallo zusammen! Wir haben über's Wochenende viel unternommen,...
kleiner.mops - 10. Sep, 16:53
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kleiner.mops - 7. Sep, 19:54

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Zuletzt aktualisiert: 13. Okt, 09:17

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