Freitag, 3. August 2007

Die ersten Tage

Listening to: U2, Alanis, Sportfreunde, Fettes Brot, Jamelia, Genesis, Seeed, Ärzte, Pink, Subway to Sally...

Mittwoch, der 01.08.2007 - Ankunft
Meine ersten Tage in Paris gehen jetzt bereits zuende. Ich bin am Mittwoch viel zu spät gegen 20:30 Uhr an meinem Hotel angekommen. Der charmante junge Mann an der Rezeption konnte bei meinem Anblick kaum ein breites Grinsenverstecken, denn mein Gesicht hatte im Ganzen eine "frische" bordeaux-rote Farbe angenommen und ganz entgegen meiner Natur rannt mir aus allen existenten Poren der Schweiß in meine bereits vollkommen durchnässte Kleidung. Außerdem hatte ich auf dem Rücken einen Wanderrucksack und eine Sporttasche, sowie an der blasenverzierten Hand einen Rollkoffer. Dass diese Accessoires vermutlich der Grund für mein Derangiertheit gewesen sein mochten, ließ sich kaum verneinen. Jeder, der einmal Paris besucht hat, weiß, dass es selten Rolltreppen in den km-langen Metrotunneln gibt und dass man selten Hotels bezahlen kann, die direkt an einer Station liegen. Murphy's Law traf mich noch einmal mit einem ansehnlichen Lattenzaun, als ich feststellte, dass ich die letzten 2km nicht nur zu Fuß sondern auch durch eine Baustelle zurücklegen mußte...Ich bin mir sicher, dass ich nach überstandenem Muskelkater problemlos einen großen Teil des sportlichen Einstellungstest der Feuerwehr meistern werden kann, aber ich habe noch Hoffnung, dass ich meine Schulterblätter eines Tages wieder zusammenziehen werden kann.

Allerdings haben sich die Strapazen wirklich gelohnt, denn ich wohne in einem wunderschönen, sauberen, familiären Hotel an der Peripherie von Paris, dessen Umgebung mich sehr stark an die kleinen südfranzösischen Orte erinnert mit kleinen Straßen, noch kleineren Bürgersteigen und viel, viel Ruhe! Ich werde also meine "Bouchons d'oreille réutilisables" (an dieser Stelle Grüße an Silent Bob) tatsächlich nicht brauchen. Zu mehr als meine Sachen auszupacken, in den Schrank zu räumen und festzustellen, dass ich tatsächlich meine Digicam(Andrea, nicht hauen!) vergessen habe, bin ich dann nicht mehr gekommen und habe ich mich ins Bett geworfen.
Letzte Gedanken: Ich will wieder in den VB!

Donnerstag, der 02.08.2007 - Na, dann schaun mer mal
Ich habe festgestellt, dass ich weder Teller, Pfannen noch Töpfe in meiner Miniküche habe, dafür aber ein Nudelsieb und fünf unterschiedlich große Schüsseln. Kochen Franzosen denn nur mit der Mikrowelle und wie machen die das denn dann mit den Nudeln? Rätsel über Rätsel. Für ein paar Joghurt, Wasser, Canada Dry (Warum zum Teufel gibt's das denn immer noch nicht in Deutschland?!), Brot und Salami reicht' dann doch. Heute mache ich mich zu Fuß in meinen vermeintlich bequemen Sneakers zur Alliance francaise auf, der Sprachschule, in der ich ab nächster Woche meine Zeit verbringen werde. Scheiß die Wand an, is dat weit!!! Aktennotiz: nur noch Metro. Auf dem Weg kaufe ich eine Zeitung und stelle fest, dass die Franzosen den lieben, langen Tag lang nur ihren Staatschef veralbern. Da hat's Angie ja schon fast gut bei uns. Als ich an der Alliance angekommen bin, mache ich zuerst einen Sprachtest, lasse mich von einer Lehrerin in einen Kurs einstufen, nehme noch einen Zusatzkurs über französische Kultur, lasse mir einen Studentenausweis ausstellen, bezahle, weine und kaufe mir ein Monatsticket. Danach verbringe ich die übrig gebliebenen Stunden im Jardin du Luxembourg (Schloss mit Parkanlage) und auf dem Cimetière du Montparnasse (Friedhof). Danach schleppe ich mich nach hause und verarzte mein erstes Dutzend Blasen, bevor ich aufs Kissen falle. Aktennotiz: Morgen lieber Ballerinas.
Letzte Gedanken: AUA

Freitag, der 03.08.2007 - Mehr Entdeckungsreise
Heute traue ich mich, die Dame an der Rezeption zu fragen, ob ich vielleicht doch Topf, Pfanne und Teller haben kann, worauf diese mir nicht glauben will, dass diese in meiner Wohnung fehlen. Glück gehabt: Franzosen kochen doch normal. Ich besuche nochmals die Alliance, um mir nochmal den kompletten Medienbereich mit Büchern, Rechnern, CD's und DVD's (mit direkter Genussmöglichkeit vor Ort) erklären zu lassen. Danach fahre ich zu den beiden Inseln in der Seine, schrecke jedoch vor den Touristenmassen an Notredame zurück. Am Seineufer ergattere ich jedoch noch für ein paar Euro einen "Donjon"-Band, beschaue mir auf dem Rathausplatz die Beachvolleyballspieler und mache noch einen kleinen Rundgang etwas weiter außerhalb in einem unfassbar mondänen Viertel. Dort wäre ich beinahe während des ausgiebigen Bewunderns eines Parks mit ein paar Bodyguards zusammengestoßen, die dort in einer Meute von 8 (sichtbaren) Personen um eine Wiese herumstanden. Dort versuchte anscheinend gerade der pakistanische Botschafter mit seiner dreijährigen Tochter Ball zu spielen. Ein ungezwungener, entspannter Freitagabend mit der Familie.
Übrigens: Deutsche Touristen sind hier so unscheinbar wie eine Dragqueen auf dem katholischen Kirchentag. Ich will hier keinen Vorurteilen fröhnen, aber Tennissocken in Sandalen der Marke "Ötztaler Wanderspaß" in Kombination mit schlecht sitzenden Shorts an wirklich nicht zeigenswerten Beinen, einem kleinen - vorzugsweise hellblauen - Sonnenhütchen und einer vor den majestätischen Bauch geschnallten Tasche des Flugunternehmens LTU (wahlweise auch einer anderen den stillosen Werbegeschenke fröhnenden Firma) und einer Kameratasche in der Pranke sind unverkennbar. Die müssen noch nicht mal in Hörweite kommen=)

Ich hoffe, dass es euch allen gut geht! Morgen kommt meine Mutter mich besuchen, da ich ja nächste Woche Geburtstag habe und mir gewünscht hatte, nicht allein feiern zu müssen.

Liebe Grüße, Miriam

@Füchschen: Ich habe doch Geheimdienstqualitäten an mir entdeckt. Es hat mich noch niemand anhand meines Akzents als Deutsche entlarvt. Die ersten hilflosen Versuche endeten in Kanadierin. Juchu!

Donnerstag, 28. Juni 2007

Zur Einstimmung

Le Vent

Si, par hasard
Sur l'Pont des Arts
Tu croises le vent, le vent fripon
Prudenc', prends garde à ton jupon
Si, par hasard
Sur l'Pont des Arts
Tu croises le vent, le vent maraud
Prudent, prends garde à ton chapeau

Les jean-foutre et les gens probes
Médis'nt du vent furibond
Qui rebrouss' les bois, détrouss' les toits, retrouss' les robes
Des jean-foutre et des gens probes
Le vent, je vous en réponds
S'en soucie, et c'est justic', comm' de colin-tampon

Si, par hasard
Sur l'Pont des Arts
Tu croises le vent, le vent fripon
Prudenc', prends garde à ton jupon
Si, par hasard
Sur l'Pont des Arts
Tu croises le vent, le vent maraud
Prudent, prends garde à ton chapeau

Bien sûr, si l'on ne se fonde
Que sur ce qui saute aux yeux
Le vent semble une brut' raffolant de nuire à tout l'monde
Mais une attention profonde
Prouv' que c'est chez les fâcheux
Qu'il préfèr' choisir les victimes de ses petits jeux

Si, par hasard
Sur l'Pont des Arts
Tu croises le vent, le vent fripon
Prudenc', prends garde à ton jupon
Si, par hasard
Sur l'Pont des Arts
Tu croises le vent, le vent maraud
Prudent, prends garde à ton chapeau
Georges Brassens

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Neues vom Dorfplatz

Vor allen Dingen sind...
Vor allen Dingen sind wir Deutschen ein Volk der Egoisten...
herr-schmidt - 13. Okt, 09:17
Back again oder de nouveau...
Hallo meine Lieben, ich bin jetzt schon wieder fast...
kleiner.mops - 12. Okt, 11:13
:D
Klingt ja super! Ich muss zugeben das ich Versailles...
Die Teetrinkerin - 25. Sep, 08:53
Mit jedem Deiner Beiträge,...
Mit jedem Deiner Beiträge, wächst meine Lust das Land...
herr-schmidt - 24. Sep, 22:09
Wochenendausflug Versailles...
Am Samstag waren wir mit Diana, einer Rumänin aus meinem...
kleiner.mops - 20. Sep, 23:54
Der Louvre
Endlich habe ich mal wieder Zeit gefunden, ein paar...
kleiner.mops - 20. Sep, 23:29
Oui, je parle le rugby!
Hallo zusammen! Wir haben über's Wochenende viel unternommen,...
kleiner.mops - 10. Sep, 16:53
Schon wieder eine Woche...
...Wie schnel das so gehen kann. Ich hatte kaum Zeit...
kleiner.mops - 7. Sep, 19:54

Im kleinen gallischen Dorf...

Wo war nochmal

 

Status

Online seit 6159 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 13. Okt, 09:17

Credits


L'Art
Rückkehr
Tagebuch
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren